Langenargen, 5. Juni 2017. Im Viertelfinal-Duell zwischen dem französischen Elite Team Match Race mit Steuermann Maxime Mesnil und Max Gurgels Team Vmax Yachting konnten sich die Hamburger nach einer Auftaktniederlage mit drei Siegen in Folge und 3:1-Endstand durchsetzen. „Wir haben die Begegnung mit einem Frühstart nach gut kontrollierter Vorstartphase wirklich dämlich eingeläutet. Es scheint, dass wir immer eine Niederlage zu Beginn brauchen, bevor es dann läuft.“ So war es im Viertelfinale wieder. Die Franzosen halfen dabei tatkräftig mit: Im zweiten Duell absolvierten sie einen ausstehenden Strafkringel knapp hinter der Ziellinie ohne diese wieder zu kreuzen und mussten den möglichen Punkt an die Hanseaten abgeben. „Danach waren wir einfach besser“, fasste Gurgel die folgenden zwei Rennen mit einem Augenzwinkern zusammen, „wir waren vor allem schnell unterwegs.“
Vor dem Start der Halbfinal-Duelle am Sonntagnachmittag durften sich die Schweizer entsprechend des Matchrace-Reglements als Vorrundensieger ihre Gegner selbst wählen, was ihnen fast zum Verhängnis geworden wäre. Die Wahl fiel auf Max Gurgels Team vom Hamburger Segel-Club. Entsprechend traf im zweiten Halbfinale Max Trippolts Crew auf Matti Sepps Estonian Sailing Team. Bei besten Segelbedingungen begannen die Halbfinal-Duelle um 15 Uhr. Tausende Fans im Regattadorf im Langenargener Gondelhafen verfolgten die spannenden und von ZDF-Reporter Nils Kaben live kommentierten Segel-Duelle im warmen Sonnenschein, von den umliegenden Ufern und auf dem Wasser.
Das erste Match zwischen den Crews von Monnin und Gurgel dominierten die Schweizer, die mit besserem Timing und höherer Geschwindigkeit über die Startlinie gingen und diesen Vorsprung bis ins Ziel für den ersten Punktgewinn nutzten. Das zweite Duell zwischen dem Schweizer Matchrace-Uhrwerk und den Deutschen Matchrace Meistern verlief ausgeglichener. Mit Vorteilen nach dem Start mussten die Schweizer die Hamburger später passieren lassen, bevor sie selbst wieder Führung übernahmen, nach einer Wegerechtsverletzung jedoch einen Penalty kassierten und nach dessen Bereinigung nicht mehr an Gurgels Quintett herankamen. Ausgleich: 1:1. Im dritten Duell hatte Gurgels Crew eine ganze Serie von Attacken der Schweizer zu parieren, konnte sich aber nach packendem Herzschlagrennen ganz knapp durchsetzen und ging mit 2:1 in Führung. Auch die vierte Auseinandersetzung verlief – mit umgekehrten Vorzeichen kriminal spannend. Dieses Mal musste Gurgel attackieren, tat das auch immer wieder, konterte sogar mit Scheinwenden. Die Ziellinie aber erreichte Monnins Team als erstes. Ausgleich: 2:2. Es waren schließlich die Eidgenossen, die sich knapp behaupten konnten, obwohl es auch in der fünften und finalen Begegnung Führungswechsel gab. Endergebnis dieser Halbfinal-Begegnung: 3:2 für die Schweizer.
Im kleinen Finale um Platz drei konnte sich Max Gurgels Hamburger Team Vmax Yachting mit 2:0 gegen das österreichische Trippolt Sailing Team um den 26-jährigen Steuermann Max Trippolt durchsetzen und das beste Ergebnis einer deutschen Mannschaft im Match Race Germany seit 16 Jahren ersegeln. 2001 hatte sich im Finalthriller Markus Wiesers Mannschaft gegen Deutschlands erfolgreichsten Segler Jochen Schümann und seine Crew durchsetzen können. Entsprechend stolz waren die Hamburger auf ihren dritten Platz. Steuermann, Physiker und „Boote-Beschleuniger“ Max Gurgel sagte nach dem Sieg: „Das ging schneller als erwartet. Wir haben beide Starts gewinnen und dann gut verteidigen können. Wir freuen uns sehr! Und ich kann jetzt mit dem gutem Ergebnis auch auf der Backskiste unseres Bootes unterschreiben, die in den vergangenen Jahren schon viele namhafte Skipper vor uns signiert haben.“ Max Trippolt, begleitet und lautstark angefeuert von einem großen österreichischen Fan-Club, sagte: „Wir waren zu sechst schnell unterwegs, doch Max war in den Vorstartphasen heute einfach besser. Meinem Team und unseren Fans vielen Dank! Wir sind sehr zufrieden mit Platz vier in diesem Feld!“
Team: Karl Gurgel, Bertil Balser, Conrad Rebholz, Dirk-Jan Korpershoek, Max Gurgel
Text: Tatjana Pokorny, Fotos Copyright Match Race Germany